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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Durlach e.V. findest du hier .
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Stellungnahme der DLRG Ortsgruppe Durlach e.V. bzgl. der Beschlussvorlage „Energiekrise 2022/2023
– Energetische Einsparoptionen in den Karlsruher Bädern“
Sehr geehrte Damen und Herren, die DLRG Ortsgruppe Durlach e.V. nutzt seit Eröffnung des Hallenbades Grötzingen die zur Verfügung stehenden Wasserflächen in erheblichem Umfang für die Schwimmausbildung, die vom Anfängerunterricht bis zur Rettungsschwimmerqualifikation reicht. Zahlreiche Schwimmkurse, überwiegend für Kinder und Jugendliche, aber auch für Erwachsene, werden gegenwärtig an drei Ausbildungstagen pro Woche im Hallenbad Grötzingen durchgeführt.
Alleine im Hallenbad Grötzingen wurden im letzten Jahr vor der Coronakrise 2019 jede Woche ca. 200 Teilnehmer an den Übungsabenden bzw. beim Sonntagsschwimmen ausgebildet.
Für die DLRG Ortsgruppe Durlach stellt das Hallenbad Grötzingen damit die wichtigste aller in Karlsruhe vorhandenen Wasserflächen dar. Es ist ein unersetzliches Bad sowohl für die Schwimmausbildung als auch für das vereinsinterne Training. Das Hallenbad Grötzingen bildet zudem die zentrale Säule für unseren Verein. Aus diesem Grund können wir den Beschlussvorschlag nicht befürworten.
Die jetzt von der Verwaltung vorgeschlagene Schließung wird vor allem jene Kinder und Jugendliche treffen, die coronabedingt in den letzten drei Jahren nur sehr eingeschränkt, oftmals sogar überhaupt nicht an einem Schwimmkurs teilnehmen konnten und als Nichtschwimmer einzuordnen sind.
Trotz erheblicher Anstrengungen und trotz Ausnutzung aller zur Verfügung stehenden Wasserflächen gibt es gegenwärtig in allen Bereichen der Schwimmausbildung, insbesondere im Anfängerschwimmbereich, sehr lange Wartezeiten, die teilweise bis zu 12 Monaten reichen.
Im Herbst 2021, standen ca. 450 (!) Kinder- und Jugendliche auf unseren Wartenliste. Für die kommende Kursperiode waren allein unsere Anfängerschwimmkurse binnen 33 Sekunden vollständig gefüllt. Nun warten ca. 170 Nichtschwimmer auf unseren Wartelisten, davon 58 in Grötzingen, darauf doch noch einen Kursplatz zu bekommen.
Bereits vor der Corona-Pandemie waren 60 Prozent der Kinder am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwimmer. Angesichts des Corona-Lockdowns dürfte diese Zahl weiter angestiegen sein. Daran können auch die durch die Sommerkampagnen der DLRG erreichten 380 Teilnehmer nichts ändern.
Hinzu kommt, dass das Hallenbad Grötzingen aufgrund der verstellbaren Wassertiefe im Anfängerschwimmbereich, der Schwimmfläche von 5 x 25 Metern sowie insbesondere auch der außergewöhnlichen Wassertiefe bis 3,40 Meter wie kaum ein anderes Bad in Karlsruhe für das Schul- und Vereinsschwimmen geeignet ist. So ist eine Wassertiefe von mindestens 3,0 Meter Voraussetzung für die Abnahme des Rettungsschwimmabzeichens in Silber, einer Qualifikation, die nicht nur jeder Rettungsschwimmer, sondern auch jeder Schwimmmeister und jeder Sportlehrer nachzuweisen hat.
Unter anderem aus diesem Grund bietet die DLRG in Grötzingen entsprechende Kurse an für Jugendliche, für angehende Lehrkräfte (Sportstudierende der Pädagischen Hochschule Karlsruhe, aus denen sich auch die Ausbilder für das Schwimmprogramm SchwimmFix rekrutieren) und für Fachangestellte für Bäderbetriebe und deren Aushilfen im Sommer.
Bedauerlicherweise wird in der Vorlage der Verwaltung die beabsichtigte vorübergehende Schließung des Hallenbades Grötzingen mit den Überlegungen zum geplanten Kombibad verknüpft. Aus unserer Sicht sollte man hier nicht die Tür zu den vorhandenen Hallenbädern in Durlach und insbesondere in Neureut und Grötzingen zuschlagen und diese Bäder voreilig schließen, bevor man nicht neue Türen bzw. Perspektiven festgelegt bzw. umgesetzt hat. Kinder und Eltern werden nun jedes Jahr auf der Suche nach Schwimmkursen und Wasserflächen sein. Und hier ist das Hallenbad Grötzingen - Stand heute - aus unserer Sicht, wie oben ausgeführt, unersetzbar. Das gilt natürlich auch für unseren Verein, die DLRG Durlach mit ihren über 1.200 Mitgliedern und davon über 700 Kinder und Jugendlichen.
Zudem steht zu befürchten, dass mit der „vorrübergehenden“ Schließung vollendete Tatsachen geschaffen werden. Wenn nämlich das Bad schon für den Herbst/Winter geschlossen wird und es im kommenden Sommer (traditionell die Schließzeit) ohnehin geschlossen ist, wird es – so unsere Sorge – nie wieder geöffnet werden.
Wir stimmen mit Ihnen überein, dass das Konzept für ein Kombibad nun angegangen werden soll, unter Beteiligung der Schule, der Vereine und des Ortes. Dies wurde uns ja bereits vor über einem Jahr versprochen. Bisher hat sich hier allerdings noch nichts getan. Aber auch hier wird die realistische Perspektive zehn Jahre sein. Zeitnah geklärt sollte werden: Wann ist der Bau eines Kombibades wirklich realistisch?
In der Beschlussvorlage wird auch Bezug genommen auf die Energiekosten je Besucher. Da das Hallenbad Grötzingen als ein reines Schul- und Vereinsbad fungiert, ist es nur logisch, dass es nicht mit den Besucherzahlen anderer Karlsruher Bäder mithalten kann. Interessant wäre hier, welche absoluten Zahlen dahinter stehen.
Unberücksicht erscheint auch die Tatsache, dass die Fernwärme im Stadtgebiet Karlsruhe zu ca. 40% aus fossilen Energiequellen kommt, darunter 22% Gas (Quelle: Homepage der Stadtwerke Karlsruhe). Dieser Umstand, in Verbindung mit den absoluten Energieverbräuchen der einzelnen Bäder (insbesondere in den kommenden Wintermonaten, in denen der anteilige Gasverbrauch zur Absicherung der Lastspitzen vermutlich höher liegen könnte), zwängt sich die Frage auf, ob Maßnahmen zur Energieinsparung nicht an anderer Stelle effektiver und sozialer wären, anstatt sie abermals auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen auszutragen.
Wir verschließen nicht die Augen vor den ernsten Problemen, vor die die Bundesrepublik aktuell gestellt ist. Wir halten es aber für angebracht, die Prioritäten richtig zu setzen. Aus Kindern sichere Schwimmer zu machen, steht für uns auf der Prioritätenliste weit oben.
Aus den genannten Gründen möchten wir Sie herzlich bitten, sich für die Offenhaltung des Hallenbades Grötzingen einzusetzen.
Sehr gerne treten wir mit Ihnen in einen Dialog, um tragbare und zukunftfähige Lösungen zu finden.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Syré
Vorsitzender
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